Meine zweite App des Monats sind die Apple Playgrounds, die ein spielerisches Erlernen von Swift ermöglichen und damit eine gute Grundlage für den Einstieg in das Programmieren bieten. Swift als Sprache stellt dabei einen sehr guten Einstieg dar, denn es handelt sich um eine zumindest in den Anfängen sehr leicht zu erlernende Sprache, die sich durch eine flache Lernkurve auszeichnet und damit insbesondere für den schulischen Kontext sehr gut geeignet ist.
Ein paar kleine Nachteile gibt es jedoch auch, die man nicht verschweigen sollte. Die tatsächliche Erstellung einer App lässt sich zwar innerhalb der Playgrounds nur sehr bedingt realisieren (Datenbanken etc. fehlen), jedoch kann man, hält man sich an die aktuellsten Standards von Apple mit Hilfe von SwiftUI ebenfalls ein UserInterface erstellen, welches sich bedienen lässt. Diese Nachteile sind jedoch aus meiner Perspektive insbesondere für den Schulunterricht zu vernachlässigen, denn hier ist vor allem die einfache Bedienung und die bereits vorhandene Fülle an motivierenden Inhalten groß genug, um ganze Monate zu füllen. Die Erstellung einer echten App, die eine Datenbank nutzt etc. ist außerdem für die meisten Schüler ein zu großer Schritt, um diesen im Rahmen des Informatikunterrichts zu bewältigen.
Wo Schatten ist, muss aber auch Licht sein. So ist es im Falle der Playgrounds auch. Insbesondere für Lehrer, die weniger Erfahrungen im Umgang mit Programmiersprachen haben, kann die Verwendung des Playgrounds große Vorteile bringen, denn die Aufgabenstellungen, die insbesondere in den Reisen von Blue beschrieben werden, weisen eine angenehme und sinnvolle Progression auf, werden gut erklärt und über eine Hilfsfunktion kann auch ein Schüler, der partout nicht auf eine korrekte Lösung kommen will, sich diese erarbeiten.
Ein weiterer Vorteil, den ich im Einsatz des Playgrounds sehe, ist der, dass durch den starken visuellen Charakter der App bzw. der vorgefertigten Einheiten die Schüler einen guten Einblick darin bekommen, wie ein Computer „denkt“. Sie können so lernen, dass die Handlungen, die man an einem Computer sehen kann, immer durch den Menschen ausgelöst werden, der diesen bedient/programmiert. Dem ewigen Mythos, dass der Computer persönliche Konflikte mit seinem Benutzer austrägt, wird so entgegengewirkt.
Alles in Allem lohnt sich ein tiefer Blick auf die Playgrounds App für jeden Lehrer, der in seiner Schule mit einem iPad oder einem Mac arbeiten kann, denn leider gibt es die App nur auf diesen beiden Plattformen. Ist jedoch für jeden Schüler ein entsprechendes Endgerät vorhanden, kann mit den Playgrounds enorm viel erlebt und bearbeitet werden. Ein Versuch ist es mehr als wert!